Wenn man an einem Freitagabend aus allen Himmelsrichtungen Deutschlands in der
Landesmusikakademie NRW eintrudelt, sieht das ungefähr so aus: Rollkoffer, Rucksäcke,
müde Gesichter – und spätestens nach fünf Minuten die ersten spontanen
Mehrstimmigkeiten auf dem Flur. Kurz gesagt: genau unser Setting.
Letztes Wochenende waren wir mit 13 Sänger*innen bei der Jugend.Chor.Stage der
Chorjugend NRW dabei. Die Landesmusikakademie in Heek ist dafür wie gemacht: überall
Musik, überall Menschen, die genauso verrückt nach Singen sind wie wir – und ein
Wochenende lang nichts anderes tun müssen, als genau das.
Musikalisch war wirklich alles dabei: ein Weihnachtslied-Medley, „Afterglow“ von Ed Sheeran
und ein Mantra das spätestens am Sonntagmorgen als kollektiver Ohrwurm offiziell seinen
Platz in unseren Gehirnen reserviert hatte. Zum Weihnachtslied haben wir sogar eine eigene
Choreo erarbeitet – nicht zuletzt, weil einige von uns in einem Choreo-Workshop gelandet
sind. Dort ging es darum, wie man Bewegungen entwickelt, die weder verkrampft wirken
noch aussehen, als würde man eine imaginäre Einkaufsliste vortanzen. Für uns nach
unserem Musicalprojekt der letzten Jahre natürlich eher Heimspiel als Herausforderung –
aber wir haben richtig gute Ideen mitgenommen, die wir künftig öfter einsetzen wollen.
Viele aus unserem Chor hatten außerdem Solo-Coachings, bei denen die Dozent:innen sehr
individuell auf jede Stimme eingegangen sind. Die Atmosphäre war: warm, verständnisvoll
und gleichzeitig total professionell. Unsere Vorstandsmitglieder haben parallel einen
Chorleiter-Workshop besucht und sich mit anderen Leiter:innen ausgetauscht – neue
Impulse inklusive.
Zwischendurch haben wir andere Chöre kennengelernt, unter anderem Sunrise, mit denen
wir uns direkt super verstanden haben. Es gab genug witzige Momente, um ein ganzes
Notizbuch zu füllen – leider haben wir keins geführt. Aber sagen wir so: Wer sich nachts im
Flur über die beste Stelle im Afterglow-Arrangement unterhält, hat offiziell ein gelungenes
Chorwochenende.
Die Stimmung war einfach durchgehend gut. Viel Lachen, viel Musik, wenig Schlaf – also
ziemlich genau die richtige Mischung. Die Proben waren intensiv, aber nie anstrengend, und
irgendwie war es eines dieser Wochenenden, aus denen man rausgeht und denkt: „Okay,
das machen wir definitiv wieder.“
Ein großes Dankeschön geht an die Chorjugend NRW für die tolle Organisation und die
herzliche, inspirierende Atmosphäre.